Frank the Tank
Man erinnert sich immer gern an die schönen Dinge. Die Freunde die man fand, das Gefühl des Sieges, wenn ein Plan funktionierte. Etwas richtiges getan zu haben, oder zumindest den Bonzen richtig eins ausgewischt zu haben. Am besten bleiben einem jedoch die Momente im Gedächtnis, in den alles so richtig schief lief.
Hamburg, 7.4.2074
Es war ein einfacher Job und auch nicht unser erster.
Hol die Nutte aus dem Puff verzeihen sie meine Ausdrucksweise und bring sie zu den Docks, werde bezahlt.
Wer ich bin und warum so etwas für mich normal ist, werden sie fragen.
Mein Name ist Jens Kästner, oder für mein Team: San, der Sani und ich bin freischaffender Sanitäter. Ja, dass ist genau, wonach es klingt.
Unser Plan war simpel. Mark überwacht das Gebäude Astral, Frank sorgt für Ablenkung, Dan, der sich als einziger nichts vorzuwerfen braucht, kümmert sich um das Sicherheitssytem und ich hole die Dame raus. So weit, so gut.
Ihr fragt euch vielleicht, wie es denn letztendlich ablief.
Nun, Mark sah eine Gelegenheit, schlich hinein und verlor, in einem Handgemenge, Beinahe gegen unsere Zielperson, davon, dass sie ihm fast den Finger abbiss ganz zu schweigen.
Auch bei Frank lief es nicht besser. Das Bild von dem Typen, dessen Kopf von einer Trollfaust durchbohrt wurde, geisterte noch Monatelang durch die Matrix.
Also Planänderung, während Dan seinen Job voll durchzog kümmerte ich mich um die Ablenkung… und Schadensbegrenzung, .
Blöderweise bemerkte ich die Bullen nicht, die mir in die Gasse folgten und es endete in einer spektakulären Verfolgungsjagd.
Von einem trollischen Freund, wie ein kleiner Junge, getragen, schoss ich meine Narcojet-Pfeile auf die Polizei. Frank the Tank wurde seinem Beinamen perfekt gerecht.
Ob das bedeutet ich müsste mich demnächst Geschütztum nennen?
Wir kam gerade noch Rechtzeitig an den Docks an, wo bereits ein Hovercraft auf uns wartete. Herr Schmidt hatte eine weitere Aufgabe für uns. Wache schieben.
Da die Bezahlung gut und unsere Situation etwas verzwickt war, willigten wir ein.
Sonst hätte er uns wahrscheinlich, Nahe den Freundlichen Herren der HanSec abgeladen.
Und als wäre unser Tag nicht schon schlimm genug gewesen, ging es vor Ort noch weiter den Bach hinunter. Während unser Auftraggeber mit einigen Ärzten (von denen ich natürlich ignoriert wurde) in einem gesicherten Raum verschwand. Teilten wir uns auf. Einer unten, einer auf dem Dach und ich beschützte unseren Decker. Wie gut, dass wir alle so hervorragend auf eine derartige Mission vorbereitet waren.
An vieles was dann geschah, erinnere ich mich nicht mehr.
Nachdem ich ein Geräusch gehört habe, ging ich nachsehen und erblickte noch einige Männer in Taucheranzügen, danach wurde mir schwarz vor Augen. Könnte an der Kugel liegen, die mich getroffen hatte.
Mark und Dan erzählten mir, wie sie, wenn auch nur knapp die Angreifer überwältigt hatten, ja unser kleiner Technik-Nerd hatte sogar den entscheidenden Treffer gelandet.
Nachdem ich alle halbwegs zusammengeflickt hatte, brachen wir überhetzt los.
Dem Mädchen ging es nicht gut, gar nicht gut. Man brauchte keine Medizinische Ausbildung, um das zu sehen, oder um zu erkennen, was Herr Schmidt da aus der Tasche zog. MMVV, Metamenschliches-Vampirismus-Virus. Der Kerl war definitiv wahnsinnig und ich noch nicht soweit, all meine Werte, für Geld, über den Haufen zu werfen. Ich jagte ihm eine Ladung Betäubungsmittel in die Schulter und er fiel zu Boden. Zu unser aller Schock jedoch, rammte er dabei noch die Spritze in Franks Arm.
Monatelang suchte ich nach einem Heilmittel, geriet dabei aber nur, immer wieder, an meine Grenzen. Zwar heißt es stets, die Hoffnung sterbe zuletzt, doch wer glaubt da wirklich dran?
Mail: max@piratenzender.de
Shadowrun ist ein Eingetragenes Markenzeichen von: The Topps Company Inc. in und wird in den USA von Catalyst Game Labs und in Deutschland von Pegasus Spiele verlegt.
Kleiner Fun-Fact: Das „Cut“, welches ich ja häufiger einsetze, stammt vom Spieler von Frank, den ihr auch in den Warhammer-Videos sehen könnt.